Verständigung mit Kamishibai Gemeinschaftserleben

Komm, erzähl mir eine Geschichte!

Kamishibai ist japanische Erzählkunst – wörtlich übersetzt heißt sie „Papiertheater“. Doch woher kommt diese Kunst des Erzählens eigentlich? Wer hat sie erfunden, welchen Weg hat sie genommen? Carmen Sorgler, Vorsitzende des „Forum Kamishibai e.V.“ aus Frankfurt am Main erzählt die Geschichte hinter den Geschichten.

Fehler und wie man sie vermeiden kann.

Kamishibai übt eine große Faszination auf Klein und Groß aus. Es ist ein Theatererleben der besonderen Art – ganz analog, sehr entschleunigt, sehr reizarm und dadurch in jeder Hinsicht zeitgemäß. Oder, besser gesagt, zeitlos modern. Damit Kamishibai aber seinen Zauber entfalten kann, gilt es, einige wenige Regeln zu beachten. Welche das sind – und wo die größten Missverständnisse und Stolperfallen lauern – erklärt uns in diesem Video Elisabeth Ehrhorn.

Kamishibai und Buch – wo ist der Unterschied?

Das japanische Papier- oder Erzähltheater Kamishibai unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von Büchern. Denn Kamishibai ist sehr viel mehr als ein „anders gedrucktes Buch“. Beide Medien haben ihre Qualitäten, beide können sich gegenseitig stützen und ergänzen.

Welche Arten von Geschichten gibt es?

Kamishibai gibt es in unterschiedlichen Darstellungsformen. Hier zeigen wir die verschiedenen Möglichkeiten auf, die es gibt, um Geschichten erlebbar für das Publikum zu machen.

Ma und Kyokan – die beiden Säulen des Kamishibai

Kamishibai-Erzählkunst in der japanischen Tradition stützt sich auf zwei Säulen, ohne die ein Kamishibai-Erleben nicht möglich wäre. Ma ist der Raum für eigenes Empfinden und Denken, der sich öffnet, wenn man Kamishibai erlebt. Und Kyokan steht für das gemeinschaftliche Erleben, das Gemeinsame, das im Moment der Erzählung entsteht.

Sprache fördern mit Kamishibai

Das japanische Erzähltheater Kaimshibai hat großes Potenzial in der Sprachförderung. Wie können multilingual und interkulturell zusammengesetzte Kindergruppen gleichzeitig dieselbe Geschichte erleben, auf ihre ganz eigene Weise, individuell und doch gemeinschaftlich im Erleben?

Mehrsprachiges Erzählen

Kamishibai-Erzählkunst kann in mehrfacher Hinsicht sprachfördernde Wirkung entfalten. Auch das mehrsprachige Erzählen hat dabei ganz eigene Qualitäten.

Eine Erfindung aus Japan

Ursprünglich hatte Kamishibai den Nutzen, Süßigkeiten zu verkaufen. Vor allem Männer aus ländlichen Gegenden Japans fuhren damals mit Fahrrädern in die Städte, um mit dem Verkauf von Süßigkeiten ein wenig Geld zu verdienen. Das Kamishibai half ihnen dabei, Kinder und Erwachsene „zusammenzutrommeln“; das Erzählen der Geschichte war dabei verkaufsfördernd. Was Kamishibai und Fernsehen miteinander zu tun hatten – und warum Kamishibai noch heute eine so starke Wirkung entfaltet, erfahrt ihr in diesem Video.

Wie baue ich einen Kamishibai-Rahmen selbst?

Gute Kamishibai-Rahmen kosten verhältnismäßig viel Geld. Unter 100 € ist ein anständiger Holzrahmen fast nicht zu bekommen. Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir eine kostengünstige, schöne und einfach nachzubauende Alternative zum Selberbasteln anbieten können. Alles, was ihr braucht, ist ein Stülpdeckelkarton in der Größe Din A3, eine feste Unterlage und ein scharfes Schneidewerkzeug. Und ein paar Minuten Zeit. Kostenaufwand etwa 3 bis 5 Euro – und eine Menge Spaß beim Selbermachen inbegriffen.

Kamishibai-Geschichten

Mama Quak ruft ihre Kinder

Was tun, wenn das Entennest hoch oben im vierten Stock auf dem Dach eines Hauses liegt? Wie schaffen es die Küken von dort hinunter, obwohl sie noch gar nicht fliegen können?

Bis alle Küken endlich im Fluss schwimmen, müssen sie einiges wagen. Eine wahre Geschichte über den aufregenden Sprung ins Leben. Der Hobbyfotograf Eckard Schneider hat in seiner Seniorenanlage in Frankfurt am Main eine Entenfamilie auf ihrem Weg vom Nest ins Wasser beobachtet und fotografiert. Max Schröder und Carmen Sorgler haben daraus eine Kamishibai-Geschichte für Kinder gemacht.

 

Mama Quak ist in der „Frankfurter edition Kamishibai“ erschienen.

Liese niest

“Liese niest” ist die Geschichte von Liese, dem Gänseblümchen, und Leo, dem Löwenzahn. Die beiden sind beste Freunde, doch eines Tages geht eine große Veränderung mit Leo vor sich. Und dann muss Liese auch noch niesen! Ein Kamishibai-Erzähltheater für Kinder ab dem Vorschulalter.

Mit freundlicher Genehmigung des himmelbau-Verlags.

Das Tier in dir und mir

Hast du auch manchmal einen ausgewachsenen Ohrwurm? Oder vielleicht sogar einen Floh im Ohr? Was ist mit Schmetterlingen im Bauch? Die gibt’s nämlich auch! Die und viele andere Tiere wohnen in dir und mir. Und sie beschreiben alle bestimmte Gefühle oder Gemütszustände. Unsere Geschichte „Das Tier in dir und mir“ hilft dabei, Sprache zu verstehen, sich darüber auszutauschen, welche Tiere in anderen sprachkulturellen Zusammenhängen wohl in dem einen oder der anderen von uns wohnen.

Dieser Kamishibai-Kartensatz ist dank einer Förderung des Deutschen Kinderhilfswerks entstanden.

Gezeichnet hat die Geschichte Annika Demmer. Aufgeschrieben hat sie Daniela Tepper.